Kein Geld für zwei Fussballtore des VFB Rot-Weiß oder eine neue Tischtennisplatte für die Ölper Turner, sehr wohl aber 27.000 Euro (fast ein fünftel der Gesamtfördersumme) für den 63 Mitglieder zählenden "Braunschweiger Motorboot Club e.V." und über 10.000 Euro für den Braunschweiger Golfclub:
Mit dem Beschluss (Ds. 13326/10 und Anlage), die jährlichen Fördersummen an Sportvereinen für besserverdienende Green-Putter und wasseraffine Dieselverbrenner (eine Yacht-Tankfüllung kostet durchaus 700 Euro) zu verteilen, zeugt von einer unsozialen, ungerechten und unverhältnismäßigen Politik.
Nur die BIBS-Fraktion hat im Sport- und Grünflächenausschuss am 03.06.2010 diese eklatante Schieflage bei der Gewährung von Zuschüssen an Braunschweiger Sportvereine mit deutlichen Worten kritisiert und angeprangert.
Nicht nur CDU, SPD und FDP stimmten der Vorlage im Sport- und Grünflächenauschuss zu, sondern auch der für die Grünen im Ausschuss sitzende Horst-Dieter Steinert.
Dieses ist aus Sicht der BIBS ein Schieflagen-Beschluss, der den öffentlichen Rat nicht mehr passieren muss, da bereits durch den Verwaltungsausschuss als letzte nichtöffentliche Instanz abgesegnet.
Aus diesem Grund wäre der Beschluss auch der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt geblieben, da die Braunschweiger Zeitung darüber nicht berichtete.
Nichtsdestotrotz dürfen sich die Bürger der Stadt seit dem 16. Juni dank eines Artikels auf der Titelseite des "braunschweig reports" ihre Meinung zum Thema bilden.
braunschweig report vom 16.06.2010
Kurz, knackig und locker gelingt es da dem Autor des Artikels in wenigen Zeilen, die offensichtlich politisch gewollte extreme Schräglage in puncto Geldverteilung den Lesern verständlich zu machen, indem er die bewilligten und die verweigerten Summen in Relation setzt und mit dem geschickten Beispiel der Tankfüllung Bilder entstehen lässt, die dem Leser plastisch die Unausgewogenheit des Beschlusses vermitteln.