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Anwohner des Lindenbergs wollen keinen Autohof vor der Haustür!

Deutlich wird auf der Bürgerversammlung am 11.06.2012 im Gemeindesaal der Martin-Chemnitz-Gemeinde in der Lindenbergsiedlung, dass die über 100 Anwohner keinen Autohof auf dem Gelände der ehemaligen Heinrich-der-Löwe-Kaserne wünschen. 

Nachdem der Leiter der Versammlung und Vorstand der Bürgergemeinschaft Lindenberg-Elmaussicht, Rainer Fietzke, zu Beginn die Überlegung geäußert hat, man könne doch den Autohof auf dem Gelände des ehemaligen Ausbesserungswerkes Borsigstraße ansiedeln, versucht CDU-Ratsherr Reinhard Manlik anschließend die Gemüter zu beruhigen, indem er behauptet, die Entwurfsplanung des Investors, die während der Versammlung verteilt wird, sei bloß ein "Wunschzettel."

Entwurfsplanung Teil eins und zwei

"Ich habe sofort beim Stadtbaurat angerufen und ihn gefragt, was es mit diesen Plänen auf sich hat", erklärt der CDU-Ratsherr. Der Stadtbaurat habe ihm geantwortet, dass es in der Verwaltung solche Pläne für einen Autohof nicht gebe. BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum hatte nun allerdings im Rahmen einer Aktensicht in ein Verkehrsgutachten, das schon in der Braunschweiger Zeitung erwähnt wurde und von 18.000 Autos zusätzlich pro Tag im Bereich der Lindenbergsiedlung ausgeht (BZ vom 03.03.2012), deutlich aus den städtischen Akten ersehen können, dass sehr wohl innerhalb der Verwaltung die Pläne für einen Autohof bekannt sind.

Auch die neue braunschweiger hat am 10.06.2012 die Verwaltung zitiert: "Kanada-Bau hat eine Entwurfsplanung für die frühere Heinrich-der-Löwe-Kaserne bei der Stadtverwaltung eingereicht. Diese wird zurzeit geprüft und muss dann mit Kanada-Bau weiter abgestimmt werden."

Zudem erinnert Rainer Fietzke daran, dass der Investor bereits 2010 konkrete Pläne bei der Stadt eingereicht hatte.   

Bezirksbürgermeister Jürgen Meeske (SPD) betont, dass ein Autohof an dieser Stelle keinesfalls "sozialverträglich" sei. Im Übrigen habe man von der Verwaltung ein ganzheitliches Vorgehen erwartet, das insbesondere die zukünftige Straßenführung und AUtobahnanbindung durch das steigende Verkehrsaufkommen berücksichtigt. Deutlich äußern sich Anwohner, dass man die Straßenführung nicht einfach so lassen könne. Zudem wird von einem Anwohner die Vermutung geäußert, die Stadt würde natürlich durch steigende Steuereinnahmen: es liege auf der Hand, dass man mit "McDonalds, Sexshops und dergleichen" Geld verdienen könne.

Im Anschluss der Bürgerversammlung nutzen die Anwohner die Gelegenheit, sich zahlreich in die ausliegenden Unterschriftenlisten gegen die Ansiedlung eines Autohof einzutragen.   

Übereinstimmung zwischen den anwesenden Ratsvertretern herrscht am Ende darüber, dass das auf der Grundlage der vom Investor eingereichten Pläne erarbeitete Verkehrsgutachten von der Verwaltung angefordert werden soll.

Die BIBS-Fraktion hat am 12.06.2012 die Stadt gebeten, dieser Forderung nachzukommen. Des Weiteren wurde der Verwaltung ein Fragenkatalog unterbreitet, um auch darüber Auskunft zu erhalten, wie durch die Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel in der Peripherie die Einhaltung des Zentrenkonzepts gewährleistet sein kann.