Am 22./23.08.2015 ist eine Delegation der Bürgerinitiative Braunschweig (BIBS), darunter die BIBS-Ratsherren Dr. Dr. Wolfgang Büchs und Peter Rosenbaum, zum 101-jährigen Gedenken nach Roselies in Belgien gereist, um der dort von Braunschweiger Truppen zu Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 getöteten Zivilisten mit zu gedenken.
Erstmals nahmen dieses Jahr auch offiziell Vertreterinnen der Stadt Braunschweig an den Gedenkfeiern teil. Dies zusammen mit Vertretern der geschichtsträchtigen französischen Stadt Rouen, deren 74er Regiment in der Schlacht von Roselies gegen das braunschweigische 92er Regiment kämpfte.
Bürgermeister Jean Fersini (Aiseau-Presles) und Bürgermeisterin Annegret Ihbe (Braunschweig) am "Monument du 74e R.I." |
Braunschweiger Soldaten hatten in Roselies am 22. August 1914 auch Zivilisten hingerichtet. In einer bewegenden Rede betonte Bürgermeisterin Annegret Ihbe, dass die Stadt Braunschweig die schmerzlichen Erinnerungen mit Roselies teilen möchte. Auf belgischer und französischer Seite fand das Aufmerksamkeit und Anerkennung. Ein Vertreter der Stadt Rouen regte an, dass man die Beziehung zwischen Roselies, Braunschweig und Rouen doch festigen und vertiefen möge.
Bürgermeisterin Annegret Ihbe (links) bei ihrer Rede am "Monuments aux Morts" |
Die BIBS-Ratsherren Peter Rosenbaum (links) und Fraktionsvorsitzender Dr. Dr. Wolfgang Büchs im Gedenken am "Monument aux Morts" in Roselies |
Braunschweig ist damit die erste Stadt Niedersachsens, die den Mut hat, sich zur Vergangenheit ihrer Regimenter im August 1914 in Belgien zu bekennen, um freundschaftliche Beziehungen über diese Erinnerungspartnerschaft aufzubauen. Roselies und Rouen sei dafür gedankt.
Die BIBS-Delegation im Gespräch mit dem Heimatpfleger von Farciennes |
Während der Feierlichkeiten wurden auch Kontakte mit Historikern aus der Region und Nordfrankreich (Rouen) geknüpft. Schon im letzten Jahr hatten Vertreter der BIBS privat an den Gedenkfeiern teilgenommen.
|