Der Planungs- und Umweltausschuss am 22.12.2010 hat empfohlen, Kürzungen beim Braunschweiger Ringgleis, dass 2008 vom Bundesverkehrsministerium als "Leuchtturm-Projekt" ausgezeichnet wurde, vorzunehmen.
Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 22.12.2010
In der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 19.08.2009 hat die BIBS-Fraktion mit einer Anfrage nach den Eigentumsverhältnissen am Braunschweiger Ringgleis gefragt. Ziel der Fragen: Frühzeitige Sicherstellung der Fortführung des Ringgleises im Norden bzw. Nordosten gegebenfalls auch durch so genannte Veränderungssperren. Stellungnahme der Verwaltung Bereits in der Ratssitzung am 23.06.2009 wurde über die Diskussion über eine Verbindung des Ringgleises mit der nunmehr weiter verschobenen RegioStadtBahn durch die BIBS-Fraktion angeschoben.
Das Braunschweiger Ringgleis-Projekt wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung am 08.12.2008 mit dem wichtigsten Preis für Stadtentwickler ausgezeichnet. In der Begründung heißt es:
"Auswahl als Best Practice: Das Projekt verdeutlicht beispielhaft an der Umwandlung und Umgestaltung eines ehemaligen Eisenbahngleises wie durch die Verknüpfung von Stadt-, Verkehrs- und Freiraumplanung Leuchtturmprojekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in benachteiligten Stadtteilen eingesetzt werden können."¹
Das Ringgleis in Braunschweig wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch die Braunschweigische Landes-Eisenbahngesellschaft gebaut. In der Folge siedelten sich zahlreiche Industrie-, Handels und Versorgungsunternehmen an der Strecke im Westlichen Ringgebiet an. Mit der Stilllegung in den achtziger Jahren entwickelte sich eine Gemengelage aus Industriebrachen, aufgebenen Bahngleisen, Wohnquartieren für sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen und restgenutzten Gewerbebauten und -flächen. Das Ringgleisprojekt soll dauerhaft zu einer lebendigen, die Historie berücksichtigenden Stadtteilkultur beitragen. Die stillgelegte Schienentrasse soll eine Aufwertung des Quartiers und die Steigerung der Nahmobilität mit sich bringen.
Die Initiatoren des Ringgleisprojekts haben sich das Ziel gesetzt, die Umwandlung des ehemaligen Industriegleises in einen quartiersverbindenden Fuß- und Radweg nicht nur für das Westliche Ringgleis, sondern möglichst für die gesamte Strecke rund um Braunschweig zu realisieren. Bisher verläuft es vom Eichtal bis zur Gartenstadt. Initiiert wurde das Projekt u.a. durch das Engagement des braunschweiger forums e.V.:
"Das Projekt stellt ein gutes Beispiel für eine 'bottom up'-Initiative dar. Der Anstoß zur Umwandlung des Gleises wurde durch eine Bürgerinitiative gegeben und durch die Stadt Braunschweig aufgegriffen. Das Projekt strahlt als Identität stiftendes Leuchtturmprojekt auf das gesamte Soziale Stadt-Gebiet aus"²
Die nächste Erweiterung der alten Ringgleis-Trasse soll zwischen dem Heizkraftwerk Nord und Querum erfolgen. Dafür setzen sich auch Schülerinnen und Schüler Ricarda-Huch-Gymnasiums und der IGS Franzsches Feld mit einer Unterschriftensammlung ein.
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