Der belgische Redakteur Andreas Kockartz richtet in einer E-Mail an die BIBS-Fraktion persönliche Worte an die Braunschweiger:
"Sehr geehrte Braunschweiger, Ich habe aufgrund ihrer Informationen und der beigefügten Bilder einen kleinen Beitrag zur neuen Geschichte zwischen Braunschweig und Roselies geschrieben und soeben auf unserer Webseite veröffentlicht: http://deredactie.be/cm/vrtnieuws.deutsch/I.WK/1.2423673 Ich freue mich sehr über die Entwicklung, die sich da gerade zwischen ihnen und Roselies ergibt. Wie heißt es sich im Abspann des Films "Casablanca" so schön? "Ich glaube, dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft..." Ich würde mir wünschen, dass dies zwischen Braunschweig, Roselies und Rouen auch wirklich geschieht.
Viele Grüße aus Brüssel, Andreas Kockartz Redakteur flanderninfo.be"
Bürgermeister Jean Fersini (Aiseau-Presles) und der Repräsentant der französischen Stadt Rouen (rechts) |
"Erstmals nahmen dieses Jahr auch offiziell Vertreter der Stadt Braunschweig an den Gedenkfeiern in Aiseau-Presles teil. Dies zusammen mit Vertretern der französischen Stadt Rouen, deren 74er Regiment 1914 in der Schlacht von Roselies gegen das braunschweigische 92er Regiment kämpfte. [...] Ein Vertreter der Stadt Rouen regte an, dass man die Beziehung zwischen Roselies, Braunschweig und Rouen doch festigen und vertiefen möge.
Braunschweig ist damit die erste Stadt Niedersachsens, die den Mut hat, sich zur Vergangenheit ihrer Regimenter im August 1914 in Belgien zu bekennen, um freundschaftliche Beziehungen über diese Erinnerungspartnerschaft aufzubauen. Braunschweig und die Initiatoren der BIBS danken Roselies und Rouen dafür. Und wir von flanderninfo.be haben vor einem Jahr mit unserer Berichterstattung zu dieser schönen Geschichte ein kleines Steinchen beigetragen…"
Braunschweig: Gedenken in Roselies nach 101 Jahren, flanderninfo.be vom 25.08.2015
Wenn aus Feinden Freunde werden: Bürgermeisterin Annegret Ihbe (rechts) legt auf dem Soldatenfriedhof "Belle Motte" zum Gedenken an 4000 gefallene Franzosen einen Kranz nieder. |
"Es ist für Frau Kulturdezernentin Dr. Hesse und mich als Bürgermeisterin der Stadt Braunschweig eine große Ehre, dass wir an dieser Gedenkveranstaltung teilnehmen dürfen“ – mit diesen Worten begann Bürgermeisterin Annegret Ihbe am Wochenende ihre Rede zur Gedenkfeier in Aiseau-Presles (dem ehemaligen Roselies). [...]
Noch vor einem Jahr wusste kaum jemand, was es mit dem Namen ‘Roselies’ im südöstlichen Neubaugebiet Braunschweigs für eine Bewandtnis hat“, sagt Bibs-Fraktionsvorsitzender Dr. Wolfgang Büchs. „Erstmals nahmen dieses Jahr auch offiziell Vertreter der Stadt an diesen Gedenkfeiern teil“, freut sich Büchs, „die gemeinsamen Gedenkfeiern am Wochenende waren äußerst bewegend und eindrucksvoll.“
"Für uns eine große Ehre", nb vom 25.08.2015
Das Denkmal "Monuments des victimes cviles" in Farciennes |
"Es war ein guter Tag - auch für Braunschweig. Seit über 100 Jahren gedenken Belgier und Franzosen gemeinsam der Toten aus dem 1. Weltkrieg, die in der Region fielen oder vom 92. Infanterieregiment ermordet wurden. Nun waren erstmals Braunschweiger und Braunschweigerinnen dabei, um erstmals gemeinsam der Toten zu gedenken. Dank der Stadt Braunschweig für diese im Grunde selbstverständliche Geste, Dank an Frau Ihbe für die bemerkenswerte Rede und Dank an die Belgier, die uns zur Gemeinsamkeit einluden. Letztendlich auch Dank an die Menschen, die in ihrer Recherche nicht nachließen, die Kampfhandlungen und Morde in und um Roselies aufzuklären. [...] Nicht Stolz, sondern Dankbarkeit und Verpflichtung sollte uns alle erfüllen, dass beide große Deutsche zu europäischem Kulturgut geworden - ja, im Grunde Weltkulturerbe sind. Darauf lässt sich aufbauen. Roselies und Braunschweig haben einen großen Schritt aufeinander zugetan. Wir sollten einen Weg gehen - gemeinsam."
Gedenken in Roselies getragen von Respekt, Braunschweig-Spiegel vom 23.08.2015
Bürgermeister Fersini (Aiseau) und Bürgermeisterin Ihbe (Braunschweig) am "Monument du 74e R.I." |
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