Nicht in der verschickten Tagesordnung für die Bezirksratssitzung des Stadtbezirks 112 Wabe-Schunter-Beberbach erwähnt, wird die Mitteilung der Stadt (Ds. 12529/12) mit dem Betreff "Bodenbelastungen mit Antimon im Bereich Pappelberg/Laubenhof" nur im digitalen Ratsinformationssystem der Stadt ziemlich versteckt bekannt gegeben. Die darin erwähnte Anlage kann dort allerdings nicht abgerufen werden: sie soll, so die Mitteilung, ein bereits an die Anwohner verteiltes Schreiben mit Handlungsempfehlungen enthalten.
Die BIBS-Fraktion hat nun diese Anlage erhalten - und es ist lediglich ein Entwurf von Verhaltensempfehlungen mit Stand vom September darin enthalten!
In der Anlage wird ziemlich unmissverständlich geraten: "Grabeaktivitäten der Kinder sollten daher auch aus hygienischen Gründen gezielt auf unbelastete Bereiche wie Sandkästen gelenkt werden. Sandkästen sollten so gestaltet sein, dass eine Vermischung mit belastetem Boden durch sogenannte "Grabesperren" und seitliche Barrieren verhindert wird. [...] Ein Obst- und Gemüseanbau sollte nur in einem Hochbeet oder in einem Beet, dessen Boden gegen sauberen Boden ausgetauscht wurde, erfolgen"
Die BIBS-Fraktion bezeichnet das Verhalten der Verwaltung als unverantwortlich, eine bereits am 16.08.2012 verfasste Mitteilung nur dem kleinen Kreis der Stadtbezirksratsmitglieder erst Monate später am 05.11.2012 bekannt zu geben. Auch scheint es so, als habe die Verwaltung bis heute nicht die Anwohnerinnen und Anwohner informiert, da das beigefügte, nicht zugängliche Schreiben lediglich einen Entwurf von September dieses Jahres enthält.
Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 31.10.2012
Die BIBS fordert von der Verwaltung in der Sitzung des Stadtbezirksrates Wabe-Schunter-Beberbach am 5.11.2012 einen umfassenden Sachstandsbericht.
Die ehemalige Stibiox-Firma am Hungerkamp, seit 2001 insolvent, hatte jahrelang mit krebserregendem Antimon Mensch und Umwelt verseucht. 2010 war die kostenspielige Sanierung des Geländes am Hungerkamp 6 aus Mitteln des Konjunkturpakets II begonnen worden. In der Folge hatte sich eine Debatte über die Art und Weise des Schornsteinabrisses, die stetig steigenden Kosten der Sanierung und die Belastung der Anwohner durch Antimon-Stäube entfacht:
Die unendliche Geschichte der Stibiox-Sanierung Anwohner sagen "Nein" zur Sprengung des Schornsteins Keine Entscheidung, wie der Schornstein beseitigt wird Chronik der Ereignisse
Presse: Stibiox-Gelände: Sanierung wird im Herbst fortgesetzt, BZ vom 11.07.2012 Stibiox-Sanierung kostet weitere 500.000 Euro, BZ vom 28.12.2011 Noch mehr Gift gefunden - Stibiox-Sanierung wird teurer, BZ vom 20.01.2011 Doppelt so viel Giftmüll bei Stibiox, BZ vom 01.10.2011 Zweineinhalb mal so viel Giftmüll wie vermutet, BZ vom 06.09.2011 Ein Knall - und 9 Sekunden später war der alte Stibiox-Schornstein gefällt, BZ vom 11.08.2010 Stibiox-Schornstein wird am 11.08. gesprengt, BZ vom 28.07.2010 Schornstein-Sprengung abgelehnt, BZ vom 26.04.2010
|